Bei der Darstellung und Werbung mit der eigenen Firmengeschichte sollten „schwarze Flecken“ auf der eigentlich gewünschten „weißen Weste“ nicht verschwiegen werden. Sonst läuft man schnell Gefahr, dass andere die Deutungshoheit darüber übernehmen. Welche offene Flanke solche „Geschichtslücken“ bieten können, zeigt aktuell das Beispiel des Luchterhand-Verlags und dessen fehlende Aufarbeitung der NS-Vergangenheit.
Linktipp: History Marketing mit Unternehmer-Biografien
Kurz notiert: Im Blog von inspire-pr.de gibt es ein Interview mit Dr. Andreas Mäckler über das Thema Unternehmerbiografien, insbesondere auch als lohnendes Marketinginstrument für kleine und mittelständische Unternehmen. Das Interview dreht sich unter anderem um Voraussetzungen, Zeitpunkte und Vorgehensweise für die Erstellung einer solchen Biografie.
Geschichtsaufarbeitung: Eingrenzung der Quellenbasis
Vor Beginn der unternehmensgeschichtlichen Aufarbeitung sollte ein genaues Abstecken der zur Verfügung stehenden Quellenbasis stehen: Wie umfangreich ist das eigene Firmenarchiv? Wo lassen sich im Unternehmen weitere Informationen zur eigenen Geschichte finden? Welche externen Anlaufstellen gibt es? Welche Zeitzeugen können interviewt werden? Die Antworten auf diese Fragen sorgen für mehr Klarheit über den erforderlichen Rechercheaufwand und die weitere Vorgehensweise.
Praktikum bei der Stiftung Genossenschaftshistorisches Informationszentrum
Noch ein Praktikumstipp für Nachwuchshistoriker: Die Stiftung Genossenschaftshistorisches Informationszentrum (GIZ) informiert und publiziert über die Geschichte der genossenschaftlichen Bankenorganisation und vernetzt über ihre Datenbank „GenoFinder“ historische Quellen und Literatur. Für ihre Arbeit ist die beim Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken in Berlin angesiedelte Stiftung laufend an Praktikanten interessiert.
Grundlagen schaffen: Fundierte Recherche der Firmengeschichte
Soll die eigene Unternehmensgeschichte nachhaltig für das Marketing genutzt werden, sollte man sich auf wirklich verlässliche Daten stützen können.
FTD: Erfolgreiche Firmentradition ist "uneinholbarer" Wettbewerbsvorteil
Kurzer Linktipp: Anlässlich des dieses Jahr zelebrierten 125. Jubiläum des Automobils findet sich bei der Financial Times Deutschland aktuell ein Artikel über die Nutzung der Firmengeschichte bei den deutschen Automobilherstellern. Darin zitiert die Zeitung unter anderem den Hamburger Markenberater Andreas Pogoda: „Das tollste an der Geschichte ist – sie ist uneinholbar!“
85 Jahre (alte) Lufthansa
Durch die Fusion des Deutschen Aero Lloyd mit der Junkers Luftverkehr AG wurde am 6. Januar 1926 in Berlin die Deutsche Luft Hansa AG gegründet. In der Unternehmenskommunikation scheint das eher „halbrunde“ 85. Jubiläum jedoch kein Thema zu sein. Vermutlich, weil die heutige Lufthansa kein Rechtsnachfolger der nach Ende des Zweiten Weltkrieges liquidierten Vorgängergesellschaft ist – auch wenn das Unternehmen damals den Namen, das Personal und das Kranich-Logo übernommen hat. Nichtsdestotrotz sollten Firmen auch solche historischen Wurzeln pflegen.
TV-Doku: "4711 – Echt Kölnisch Wasser"
Kurz notiert: Am Donnerstag (6. Januar 2011) läuft bei Phoenix aus der Reihe „Dynastien in NRW“ eine TV-Dokumentation über „4711 – Echt Kölnisch Wasser“. Mit dem Wunderwasser hat die Kölner Duft-Dynastie Mülhens einst eine grandiose Erfolgsgeschichte geschrieben, wie Phoenix in der Vorankündigung über „den Duft des deutschen Wirtschaftswunders“ berichtet. Sechs Generationen habe das Unternehmen floriert und mit seinem leichten Erfrischungswasser die Märkte erobert. Sicherlich eine interessante TV-Dokumentation…