Am 19. und 20. Februar findet in Leipzig der Workshop „Ostdeutsche Unternehmen im Transformationsprozess“ statt. Betrachtet werden dabei die großen Umbrüche in der ost- und mitteldeutschen Wirtschaft auf längere Sicht – also neben dem Wandel von 1989/90 auch die Anpassungen an die NS-Wirtschaft nach 1933 sowie die Einordnung der Unternehmen in die sozialistische Planwirtschaft ab 1945.

Im Rahmen des Workshops werde ich als Referent einige Ergebnisse aus meinem laufenden Dissertationsprojekt zur Geschichte des VEB Automobilwerke Ludwigsfelde vorstellen und unter anderem auch auf die Vorgeschichte des Standortes vor 1945 (Produktion von Flugzeugmotoren) sowie die weitere Entwicklung des volkseigenen Betriebes nach 1989 eingehen. Weiterhin sind folgende Punkte vorgesehen:
Podiumsdiskussion am Freitag, 19. Februar 2010, ab 18.oo Uhr
„Umbruch – Aufbruch – Abbruch: Ostdeutsche Unternehmen vor und nach 1989“ (Ort: Leipziger Baumwollspinnerei, Spinnereistraße 7, 04179 Leipzig)
Workshop am Samstag, 20. Februar 2010
– „Die Geschichte der Firma ‚Simson‘, 1935-1993“ (Ulrike Schulz, Universität Bielefeld)
– „Von Monopol zu Monopol? Die mitteldeutsche Eisen- und Stahlindustrie in der Transformation vom privaten zum Staatskonzern“ (Kim C. Priemel, Europa-Universität Viadrina / Dagmar Jajesniak-Quast, Universität Erfurt)
– „Verlust als Indikator für die Stärke von Kultur? Identifikationsprozesse in der ländlichen Industrie Sachsens am Beispiel des Papierunternehmens Kübler & Niethammer in Kriebstein (1856-1956)“ (Swen Steinberg, TU Dresden)
– „Autos bauen im Sozialismus. Zur Geschichte des VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau (1957-1992)“ (Sönke Friedreich, Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde, Dresden)
– „Unternehmensgeschichte des VEB Automobilwerke Ludwigsfelde, 1952-1990/94“ (mein Vortrag)
Ort: Sächsisches Wirtschaftsarchiv / KONSUM-Zentrale, Industriestraße 85 – 95, 04229 Leipzig (Übrigens soll es während des Workshops auch Möglichkeiten für eine Führung durch das Sächsische Wirtschaftsarchiv geben.)
Hier geht’s zum vollständigen Workshop-Programm: Ostdeutsche Unternehmen im Transformationsprozess
Der Workshop soll gleichzeitig den Auftakt zur Gründung eines neuen Arbeitskreises zur ostdeutschen Unternehmensgeschichte innerhalb der Gesellschaft für Unternehmensgeschichte bilden. Entsprechende Überlegungen dafür gab es ja schon länger. Insofern ist es schön, dass es jetzt tatsächlich dazu kommt…
Nachtrag vom 5. April 2010: Bei H-Soz-u-Kult gibt es jetzt den Tagungsbericht zum Workshop.

(Ende) geschichtskombinat.de/01.02.2010/mar

Workshop "Ostdeutsche Unternehmen im Transformationsprozess"

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