Mal wieder ein Veranstaltungshinweis, wenn auch urlaubsbedingt etwas kurzfristig: Am 25. September 2019 findet in Kassel eine historische Tagung zum Thema „Wintershall im Nationalsozialismus“ statt. Die von Wintershall Dea mit der Aufarbeitung beauftragten Historiker stellen dabei ihre ersten Forschungsergebnisse vor.
Transparenz mangelhaft: IKEA und die Zwangsarbeiter in der DDR
In der DDR wurden bei der Auftragsproduktion von Möbeln und einzelnen Möbelteilen für den schwedischen Konzern IKEA politische Häftlinge und Strafgefangene als Zwangsarbeiter eingesetzt – wovon das Unternehmen spätestens ab 1981 Kenntnis hatte. Heute bedauern die Schweden, damals nur unzureichende Schritte dagegen unternommen zu haben. Gleichzeitig verweigert sich der Konzern aber einer umfassenden kritischen Aufarbeitung.
"Dunkle Kapitel" in der Firmengeschichte: Das Beispiel Luchterhand
Bei der Darstellung und Werbung mit der eigenen Firmengeschichte sollten „schwarze Flecken“ auf der eigentlich gewünschten „weißen Weste“ nicht verschwiegen werden. Sonst läuft man schnell Gefahr, dass andere die Deutungshoheit darüber übernehmen. Welche offene Flanke solche „Geschichtslücken“ bieten können, zeigt aktuell das Beispiel des Luchterhand-Verlags und dessen fehlende Aufarbeitung der NS-Vergangenheit.
Grundlagen schaffen: Fundierte Recherche der Firmengeschichte
Soll die eigene Unternehmensgeschichte nachhaltig für das Marketing genutzt werden, sollte man sich auf wirklich verlässliche Daten stützen können.
Firmen in der NS-Zeit: Schweigen hilft auf Dauer nicht
Kurz notiert: Sven Felix Kellerhof beschäftigt sich bei der WELT mit dem Thema „Erzwungene Ehrlichkeit – Unternehmer in der NS-Zeit„. Im Umgang mit dem Nationalsozialismus helfe den Firmen nur Aufrichtigkeit, so Kellerhofs Argumentationslinie, die er mit den Beispielen der Unternehmerfamilien Quandt und Thyssen begründet. Statt rechtzeitig seriöse Forscher zu beauftragen, hätten beide Familien geschwiegen – und so eine Aufbauschung ihrer Schuld in der Öffentlichkeit provoziert.